Filmvorführung & Gespräch “Mutterland”
„Spuren im Gesicht – Migrantische Perspektiven auf die Nachkriegszeit“
im Rahmen des Programms „Stunde Null – Wie wir wurden, was wir sind“
Mit „Spuren im Gesicht – Migrantische Perspektiven auf die Nachkriegszeit“ möchten wir einen Fokus auf migrantische Perspektiven und Erinnerungskulturen setzen, die oft in der Erzählung der deutschen Geschichte vergessen werden. Auch die Stadt München wurde durch Migrant*innen auf maßgebliche Weise mitgeprägt. Als Münchner Verein, der sich im Sinne einer inklusive(re)n Stadtgesellschaft einsetzt, möchten wir einen Raum schaffen, um sich mit der eigenen und anderen Geschichten auseinanderzusetzen und um zu verstehen, wie unser heutiges München zustande gekommen ist. Einen Schwerpunkt setzen wir dabei auf die Frauen, die in der Nachkriegszeit nach München und Deutschland gekommen sind, und die Besonderheiten ihrer Geschichten.
Der Film „Mutterland“ richtet den Blick auf Gastarbeiter*innen aus Italien. Miriam Pucitta geht gemeinsam mit ihrer Tochter Giulia der Geschichte ihrer Mutter nach, die als Arbeitsmigrantin in der Schweiz der 1950er bis 1970er Jahre lebte. Die Filmvorführung am 28. Januar 2025 um 19:00 Uhr im EineWeltHaus (Saal E01), sowie das anschließende Gespräch mit der Protagonistin und Regisseurin, moderiert durch Aylin Romey (REGSAM), erinnert an eine Generation italienischer Gastarbeiterinnen, die in der Geschichte europäischer Migration eine wichtige, aber wenig beachtete Position einnimmt.
Die Veranstaltungsreihe ist Teil des Programms “Stunde Null? Wie wir wurden, was wir sind” der Public History Abteilung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Mit unserem Beitrag zum Programm möchten wir den Blick der Münchner Stadtgesellschaft auf vergessene Stimmen und Geschichten richten, um die Nachkriegszeit als eine gemeinsame Vergangenheit neu zu erzählen.
Veranstalter: Migration macht Gesellschaft e.V., REGSAM, Jugendinformationszentrum, Kreisjugendring München, Migrationsdienst der Initiativgruppe e.V.
Kooperationspartner: Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde!?”, IG-Frauenprojekt / Initiativgruppe e.V., Abteilung 4 Public History – Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Veranstaltungszeitraum: 07. Januar bis 31. Januar 2025
Veranstaltungsort: EineWeltHaus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München (Ausstellung: Foyer, Rahmenprogramm: Saal)
Rahmenprogramm:
09.01. 19:00 Uhr – Vernissage – Gespräch mit den Frauen der Ausstellung, Moderation: Özlem Sarıkaya
23.01. 19:00 Uhr – Lesung „Die Optimistinnen“ – Lesung mit Gün Tank und Azize Tank, Moderation: Tunay Önder
28.01. 19:00 Uhr – Filmvorstellung & Gespräch „Mutterland“ – Gespräch mit der Regisseurin Miriam Pucitta, Moderation: Aylin Romey (REGSAM)
30.01. 19:30 Uhr – Lesung „Stimmen für eine vergessene Generation“ – Gespräch mit Abdulvahap Çilhüseyin (Stuttgart) und Ornella Cosenza (München), Moderation: Çiçek Bacik (Berlin)
Veranstalter: Migration macht Gesellschaft e.V.
Kooperationspartner: IG-Frauenprojekt / Initiativgruppe e.V. / Eine Welt Haus e.V. / Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde!?” / Literaturkollektiv „Daughters and Sons of Gastarbeiters“
Unterstützer: Kulturreferat der Landeshauptstadt München / Sozialreferat der Landeshauptstadt München

Anni Kammerlander gründete 1994 mit anderen couragierten Frauen Refugio München, das Beratungs- und Behandlungszentrum für Menschen mit Fluchterfahrung. Sie war dort bis 2012 Geschäftsführerin und ist bis heute Vorständin im Förderverein Refugio München und in der Stiftung ChancenReich. Sie engagiert sich unermüdlich für Geflüchtete, die psychosoziale Hilfe brauchen und hat durch ihren jahrzehntelangen Einsatz einen großen Erfahrungsschatz in der Geflüchtetenhilfe.
Herrad Meese, Germanistin, ist Autorin des ersten deutschen und multimedialen Lehrwerks für Deutsch als Zweitsprache. Für die Deutsche Welle hat sie einen in über 70 Sprachen übersetzten Radiosprachkurs konzipiert und geschrieben.
Cornelia von Schelling, promovierte Amerikanistin, hat nach zahlreichen Sachbüchern zu psychologischen Themen über Kinder und Jugendliche, Bücher und Aufsätze über Lateinamerika veröffentlicht. Darunter »Die Rebellentochter« und »Die Frauen von Havanna«. Sie ist in Kolumbien und Brasilien aufgewachsen, lebt und arbeitet als freie Journalistin und Autorin in München.
Waltraud Volger engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich bei Refugio München, unter anderem als Vorständin im Förderverein Refugio München. 2008 wurde die von ihr aufgezeichnete Autobiografie der Schwabinger Gisela veröffentlicht.