Lesung und Gespräch mit Virgília Ferrão aus Mosambik

Lesung und Gespräch mit Virgília Ferrão aus Mosambik

21. Juni um 19:00 Uhr

Was es heißt, heute in Mosambik zu schreiben und zu leben: die Autorin Virgília Ferrão

Die junge Autorin Virgília Ferrão aus Mosambik verbindet in ihren Romanen traditionelle fantastische Elemente mit Elementen europäischer und afrikanischer Popkultur. Mit 36 Jahren hat sie bereits vier Romane veröffentlicht. Der Übersetzer Michael Kegler spricht mit ihr über die kolonialistische Vergangenheit Mosambiks, das Erbe des Bürgerkriegs und darüber, wie sich die junge Generation mosambikanischer Autor*innen heute organisiert.

Veranstaltende: Lusofonia e.V. in Kooperation mit Migration macht Gesellschaft e.V. und der freundlichen Unterstützung des Kulturreferats der LH München.

Reservierung möglich unter: info@migration-macht-gesellschaft.de, Betreff: Lesung Virgília Ferrão

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum: Kleiner Saal 211+212
Veranstaltende*r: Lusofonia i.Z. mit Migration macht Gesellschaft
Eintritt: Eintritt: 10 € / erm. 8 €
Infos/Kontakt: binderst@ikforum.de

„THIS IS NOT ME / BU BEN DEĞİLİM“ – Film + Gespräch aus der Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde?!”

„THIS IS NOT ME / BU BEN DEĞİLİM“ – Film + Gespräch aus der Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde?!”

Filmvorführung und Gespräch mit Regisseurin und Aktivistinnen

Vorführung auf Türkisch mit englischen Untertiteln.

Die Geschichte von homosexuellen Männern, die unter gesellschaftlichem und familiärem Druck, und aufgrund von inneren Konflikten Frauen geheiratet haben: Mustafa, Mehmet und Yusuf kamen aus der Provinz in die Metropole İstanbul. Ihre Familien sind konservativ und sie leben in diesen Kreisen als heterosexuelle Männer und Familienväter. Gleichzeitig führen sie heimlich ein Parallelleben mit den Männern, die sie leidenschaftlich lieben.

 

Trailer zum Film: https://youtu.be/xbf-uojw838

 

Im Anschluss Gespräch mit:

Jeyan Kader Gülşen, Regisseurin/Drehbuchautorin (online)

Naa-Ayekai Squire, MIKADO – Jugendkultur und Bildung

Sally Zieglgänsberger, Mitglied des Migrationsbeirats

 

Moderation: Aylin Romey (REGSAM)

 

Türkei 2022 | Dokumentarfilm | 92’ I Türkisch mit englischen Untertiteln / Regie: Jeyan Kader Gülşen, Zekiye Kaçak

Eintritt frei

 

Wo: Eine Welt Haus, Saal, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Wann: 16.05.2023 um 19.00 Uhr

Wir freuen uns über Eure Anmeldung: info@migration-macht-gesellschaft.de

Veranstalter: Migration macht Gesellschaft e.V. / REGSAM / JIZ München / KJR München-Stadt München / Münchner Flüchtlingsrat / InitiativGrupppe e.V. Migrationsberatung / Türkische Filmtage München

 

Stand-Up Comedy mit Hani Who

Stand-Up Comedy mit Hani Who

Mit einer charmanten Art, exzellenten Wortgewandtheit und raffinierten Witzen lädt Hani Who das Publikum zu einem Perspektivwechsel ein. Selbstironisch, gesellschaftskritisch und unterhaltsam spricht der Künstler afghanischer Herkunft vor allem über die Feinheiten der deutschen Sprache, moderne Geschlechterrollen, interkulturelle Unterschiede sowie Bildung und Erziehung. Beim augenzwinkernden Blick auf das alltägliche Miteinander gibt er Denkanstöße, klärt Missverständnisse auf und sorgt für ausgiebige Lacher.

In seiner Show erfährt man zum Beispiel warum die Maschine einen weiblichen Artikel hat, was man alles als Pädagoge im Kindergarten erleben kann, wieso wir als Gesellschaft gemeinsam an einen StranD ziehen sollten.

Mit überwiegend Stand-Up Comedy und etwas Poesie überzeugt er sein diverses Publikum und beschert er ihnen einen unvergesslichen Abend.

Mehr Infos über Hani Who hier.

Veranstaltungsort: EineWeltHaus München, Schwanthalerstr. 80, 80336 München
Raum:
Großer Saal E01
Veranstaltende*r:
Trägerkreis EineWeltHaus München e.V. in Kooperation mit Migration macht Gesellschaft e.V.
Eintritt: frei, Spenden erwünscht
Kategorie:
Stand-Up Comedy


Kontakt:
Elif Beiner, E.beiner@migration-macht-gesellschaft.de; Jasmin Aldinger, j.aldinger@einwelthaus.de

Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust, Weltgedächtnis und Nakba: Plädoyer für ein inklusives Erinnern

Welche Opfer haben eine Stimme? Was steuert unsere Empathie? Kann es ein Erinnern geben, das an Gerechtigkeit, menschlicher Gleichheit und Solidarität orientiert ist?

 

Charlotte Wiedemann sucht in einem weiten geografischen und zeitgeschichtlichen Bogen nach Antworten auf diese Fragen. In ihrem jüngsten Buch beschreibt sie diese Suche als einen Dialog zwischen zwei Anliegen, die ihren eigenen Lebensweg prägten: Als Deutsche die Verantwortung für die NS-Verbrechen im Zentrum unseres Bewusstseins halten. Und zugleich einen verengten eurozentrischen Blick auf Geschichte überwinden.

 

Was bedeutet dieses Plädoyer für die Nakba, die Vertreibung eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung 1948, im Zuge der Staatsgründung Israels? Anstatt dieses Leid empathielos als historischen Kollateralschaden zu betrachten, sollte sich die deutsche Erinnerungskultur für palästinensische Sichtweisen öffnen. „Staatsgründung und Nakba lassen sich nicht von der Geschichte des europäischen Antisemitismus trennen, beides ist damit auch Teil unserer gemeinsamen Geschichte“, sagt die Autorin.

 

In ihrem Vortrag in München wird Charlotte Wiedemann über die verflochtenen, doch so unterschiedlichen Traumata beider Seiten sprechen, über die Bedeutung des Jahres 1948 für das Verständnis aktueller Geschehnisse in Israel-Palästina und über ihre jüngsten Recherchen dazu in Tel Aviv, Nazareth und Jerusalem.

 

Charlotte Wiedemann, Publizistin und Auslandsreporterin, berichtete aus Asien und Afrika und veröffentlichte zahlreiche Bücher. Zuletzt: „Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ (Propyläen 2022). Geprägt vom Schweigen in der eigenen Familie verfolgt sie deutsche Debatten über die NS-Verbrechen seit Jahrzehnten.

 

Mittwoch, 29.03.23 – 19 Uhr

Gasteig – HP8-Saal X, Hans-Preisinger-Str. 8, München

 

Veranstalter: Palästina Forum, Dritte Welt Zentrum

In Kooperation: Migration macht Gesellschaft, Rechtshilfe München, Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe

Mit freundlicher Unterstützung: Petra Kelly Stiftung, Medico International

 

ViSdP: Fuad Hamdan, fuhamdan@hotmail.com

Online-Schulung Videoschnitt – für Anfänger*innen mit- und ohne Vorkenntnissen

Online-Schulung Videoschnitt

Wann: 24. April 2023, 18:00 bis 20:00 Uhr           

Wer: Personen ab 16 Jahren mit- und ohne internationaler Familiengeschichte, Teilnehmer*innenzahl begrenzt

Im Online-Workshop zu Videoschnitt lernst Du Schnitt-Techniken und Grundlagen des Geschichtenerzählens in Videos. Die Schulung ist geeignet für Anfänger*innen ohne oder mit geringen Vorkenntnissen. Über die inhaltlichen Grundlagen des Filmschnitts lernst du sowohl Handyvideos als auch Filme aus höherwertigen Kameras in einem gemeinsamen Schnittprojekt zu bearbeiten. Wir machen außerdem einen kleinen Ausflug in die Welt der Farbkorrektur und Spezialeffekte.

Am zweiten Termin, dem 24.04.23, wird das Videoformat Interview eine zentrale Rolle spielen. Andere handwerkliche Skills und Basisfunktionen des Videoschnitts werden eingangs überblickartig thematisiert.

Gearbeitet wird mit einer Beta-Version eines kostenlosen und professionellen Schnitt-Programms.

Inhalte gesamt:

  • Menüleiste, Dateien importieren
  • Werkzeuge Übersicht
  • Projekt anlegen + Projekteinstellungen
  • Timeline anlegen
  • Schnitt, Übergänge
  • Intro / Outro
  • Musik
  • versch. Effekteinstellungen
  • Vorschaueinstellungen
  • Speedramps
  • Farbkorrektur
  • verschiedene Videoformate
  • deine Fragen

Die Seminarsprache ist Deutsch. Grundkenntnisse werden vorausgesetzt.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Der Link zur Teilnahme wird einige Tage vor Schulungsbeginn per Mail versendet.

Schulungsreferent:

  • Robin Weirich (Camera Operator & Content Producer bei TreeState Productions)

Kontaktperson:

Silas Meyer

s.meyer@migration-macht-gesellschaft.de
tel.: +49 (0) 17684940060

 

Anmeldung unter https://forms.gle/cSpZQsDxfBfW2qbY8

„FROM HERE“ Film + Gespräch aus der Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde?!”

„FROM HERE“ – Film + Gespräch aus der Filmreihe “Aus der Fremde in die Fremde?!”

Filmvorführung und Gespräch mit Protagonist*innen

 

Wo: Eine Welt Haus, Saal, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Wann: 28.03.2023 um 19.00 Uhr

Eintritt frei

Anmeldung erwünscht: l.askar@migration-macht-gesellschaft.de

Im Rahmen der der Internationalen Wochen gegen Rassismus der Stadt München zeigen wir den Film FROM HERE in der Filmreihe „Aus der Fremde in die Fremd?!“  

„FROM HERE ist die hoffnungsvolle Geschichte von vier jungen (post-) migrantischen Künstler*innen und Aktivist*innen in Berlin und New York, die in einer Ära von weltweit zunehmendem Nationalismus Zugehörigkeit neu definieren.“

 

FROM HERE ist die Geschichte von Tania, Sonny, Miman und Akim -Künstler*innen und Aktivist*innen aus Berlin und New York. Während in den USA und Deutschland Rassismus und Nationalismus zunehmen, stehen sie vor wichtigen Wendepunkten in ihrem Leben: Sie kämpfen um die Staatsbürgerschaft, gründen Familien und finden Raum für kreativen Ausdruck. Gefilmt über ein Jahrzehnt, begleitet der Film sie dabei „Zugehörigkeit“ neu zu definieren und zeigt nicht nur die Kämpfe einer jungen Generation, sondern auch ihre enorme Stärke.

Trailer zum Film: https://de.fromherefilm.com/

Vorführung auf Deutsch und Englisch, mit jeweils deutschen und englischen Untertiteln.

Der Film ist Teil der Initiative with Wings and Roots, die Bildungsmaterialien, digitale Tools und Workshops zu den Themen Migration, Rassismus und Zugehörigkeit entwickelt und anbietet.

Im Anschluss Gespräch mit:

Miman Jasarovski, Aktivist und Protagonist von FROM HERE

Christiana Bukalo, Social Change Maker, Speakerin & Co-Gründerin von Statefree e.V.

Regie: Christina Antonakos-Wallace, 1h 29m. Engl. und Deutsch mit Dt. UT

 

 

Veranstalter: Migration macht Gesellschaft e.V. / REGSAM / JIZ München / KJR München-Stadt München / Münchner Flüchtlingsrat / InitiativGrupppe e.V. Migrationsberatung

Fortbildung über die Chancen-Aufenthaltsgesetz

Fortbildung über die Chancen-Aufenthaltsgesetz

 

Skript, Materialien und Links zu Fortbildung Chancenaufenthaltsgesetz von 24.03.23 finden Sie  hier

 

Wo: Eine Welt Haus, 2. Stock, Raum 111/112, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Datum: 24.03.2023

Uhrzeit: Von 16:00 bis 18:00 Uhr

Um Voranmeldung wird gebeten: info@migration-macht-gesellschaft.de  

Am 31.12.2022 trat das „Chancen-Aufenthaltsrecht“ in Kraft. Geduldete können zunächst relativ voraussetzungslos eine 18monatige Aufenthaltserlaubnis erhalten, um in dieser Zeit die Voraussetzungen für ein längerfristiges Bleiberecht in Deutschland zu schaffen, u. a. der Nachweis der Lebensunterhaltssicherung, deutsche Sprachkenntnisse und Erfüllung der Passpflicht.

Rechtsanwältin Ingvild Geyer-Stadie und Florian Haas geben einen Überblick über die Verbesserungen und Verschlechterungen der Gesetzesänderungen zum Chancenaufenthaltsgesetz.

Rechtsanwältin Ingvild Geyer-Stadie und Rechtsanwalt Florian Hass sind Fachanwälte für Migrationsrecht und verfügen über langjährige Berufserfahrung in diesem Rechtsgebiet. Sie beraten zudem seit vielen Jahren ehrenamtlich u. a. im Rechtshilfe München e.V.. In der Rechtshilfe München beraten Anwält*innen zu aufenthalts- und asylrechtlichen Fragen und Anliegen, die sich aus Ihrer aufenthaltsrechtlichen Situation ergeben.

Die Veranstaltung ist Kostenlos und findet in Präsenz statt.

 

Veranstalter: Rechtshilfe München e.V. / Migration macht Gesellschaft e.V. / Migrationsberatung der InitiativGrupppe e.V.

Podcast Schulungen – Anfängerworkshops zu technischen und inhaltlichen Belangen der Podcastgestaltung

Workshop

Podcast Schulungen

Wann: 08. und 15. Februar 2023, jeweils 19:00 bis 22:00 Uhr          Wo: Einewelthaus Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Wer: Personen ab 16 Jahren mit- und ohne internationaler Familiengeschichte, Teilnehmer*innenzahl begrenzt

Wir laden herzlich ein, zum gemeinsamen kreativen Gestalten von Soundaufnahmen.

Du liebst unterhaltsame Podcasts und würdest dich selbst gerne einmal “On Tape” hören? Dann melde dich an! Wir zeigen dir, welche technischen Tools es braucht, um qualitativ hochwertige Podcasts zu kreieren. Wir tauschen uns aus über Formatideen, Hosting und Kniffe in der Postproduktion.Wir experimentieren mit Jingles und Gesangseinlagen und finden gemeinsam Wege, um auch persönliche Anliegen in digitale Stories einzubetten.

Die Teilnahme ist kostenfrei.

Workshop-Referenten:

  • Asmir Sabic (Musiker, Kulturschaffender und Projektkoordinator von MIKADO UmdieWelt)
  • Silas Meyer (Projektkoordinator von Migration.macht.digitale.Medien)

Kontaktperson:

Silas Meyer

s.meyer@migration-macht-gesellschaft.de
tel.: +49 (0) 17684940060

 

Anmeldung unter https://forms.gle/cSpZQsDxfBfW2qbY8

Workshop Filmemachen leicht gemacht – Anfängerworkshop zu Film, Schnitt, Storytelling und Gefahren der digitalen Welt

Workshop

FILMEMACHEN LEICHT GEMACHT

Wann: 17. und 18. Dezember 2022, jeweils 11:00 bis 18:00 Uhr          Wo: Medienzentrum München Rupprechtstraße 29, 80636 München

Wer: Personen ab 16 Jahren mit- und ohne Migrationserfahrung, Sprachniveau Deutsch mind. B1, Teilnehmer*innenzahl begrenzt

Wir laden herzlich ein, zu einem zweitägigen Workshop.

Du hast vielleicht schon erste Erfahrungen gemacht mit Handyvideos, TikTok und Instagram? Jetzt möchtest du endlich mal an die richtigen Kameras und Schneideprogramme. Wir tasten uns Schritt für Schritt heran an das Handwerk des professionellen Erstellens von Videos. Welches Equipment hat welchen Effekt? Wie funktioniert Schnitt und Storytelling? Wie werden aus Aufnahmeschnipsel beeindruckende Hollywood-Streifen?

Der Workshop orientiert sich dabei thematisch an den Gefahren der digitalen Welt. Müssen wir uns vor bestimmten Dingen schützen? Was ist Hassrede und wie kann man beispielsweise Verschwörungserzählungen medial begegnen? Wie setzen wir uns ein für Vielfalt und gegen Diskriminierung?

Gemeinsam üben wir die Handhabung der Geräte, tauschen uns aus und entwickeln einen kleinen Kurzfilm.

Workshop-Referent:

  • Daniel Aberl (ausgebildeter Fimemacher und Medienpädagoge)

Kontaktperson:

  • Silas Meyer (Projektbetreuer von Migration.macht.digitale.Medien)

s.meyer@migration-macht-gesellschaft.de
tel.: +49 (0) 17684940060

 

Anmeldung bis 15.12. unter https://forms.gle/1kE3wdJnvCoTFtVw9

Lesung und Gespräch mit TOMER GARDI am 09. Dezember 2022

Lesung und Gespräch mit TOMER GARDI am 09. Dezember 2022

Wo: Eine Welt Haus, Schwanthalerstr. 80, 80336 München

Wann: 09.12.2022 um 19.30 Uhr – Eintritt frei

Um Voranmeldung wird gebeten: https://forms.gle/vzJgDJZi54Zn1Vs76

 

Tomer Gardi schreibt in der Kunstsprache «Broken German» seinen zweiteiligen Roman Eine runde Sache (Droschl, 2021) und schickt darin zwei Künstler in unterschiedlichen Jahrhunderten auf eine Reise, bei der sich historische Wirklichkeit und Fiktion kreuzen.

Fremdheitserfahrungen, Identität, das Leben als Künstler und jede Menge Politik sind die großen Themen des Romans, in dem sich die beiden Handlungsstränge gegenseitig spiegeln.

Zuerst schickt sich Tomer Gardi selbst, auf Deutsch verfasst, als literarische Figur mit dem sprechenden Deutschen Schäferhund Rex und dem Elfen- oder gar Erlkönig an seiner Seite auf eine fantastisch-abenteuerliche Odyssee. Slapstickartig, komisch und mit vielen unterschwelligen Nadelstichen peitscht der Wind in die Segel. Im zweiten Teil des Romans, übersetzt aus dem Hebräischen, folgen wir dem im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Maler Raden Saleh von Java durch Europa und zurück nach Asien – ein historischer Roman und zugleich ein Abbild unserer Zeit.

Virtuos spielt Tomer Gardi mit Sprachen. Mit all seiner Originalität und dem Überbordwerfen konventioneller Romankonzeptionen löst er auch die Krux mit der Wahl der Sprache, die sein literarisches Ich martert. Sagt es zu Beginn des Romans doch, »dass ich ein Idee für eine Geschichte habe, weiß aber nicht, ob ich es auf Hebräisch schreiben soll, oder auf meinem Deutsch. (…) Jeder Stimme wird ja was anderes und unterschiedliches Ausdrücken können. Andere und unterschiedliche Fantasien entwickeln, von andere und unterschiedliche Lebenserfahrungen erzählen können. (…) Und wie kann ich entscheiden?«

 

Tomer Gardi, geboren 1974 im Kibbuz Dan in Galiläa, lebt in Berlin. Er studierte Literatur und Erziehungswissenschaft in Tel Aviv und Berlin. Gardis literarischer Essay Stein, Papier wurde 2011 veröffentlicht (dt. 2013). Beim Bachmannpreis 2016 löste ein Auszug aus seinem Debütroman Broken German eine Debatte über die deutschsprachige Gegenwartsliteratur aus. Sein zweiter Roman Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück erschien 2019. Das Hörspiel zu Broken German erhielt 2017 den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Die Feuerbringer – Eine Schlager-Operetta wurde von der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats Februar 2018 gewählt. Eine runde Sache stand im Herbst 2021 auf der Weltempfängerliste und auf der SWR-Bestenliste.

Moderation: Tunay Önder, 1981 in München geboren, verschuldete sich erfolgreich mit ihrem Studium der Soziologie, Politik und Ethnologie und ist seither als Arbeitsmigrantin zwischen verschiedenen Parallelgesellschaften wie Wissenschaft, Pädagogik und Theater tätig. Ihr Hauptinteresse gilt der herrschaftsfreien Migrationsgesellschaft und wie man sich ihr redend, schreibend und handelnd nähern kann.

Veranstalter: Migration macht Gesellschaft e.V. / Münchner Stadtmuseum / Migrationsdienst der Initiativgruppe e.V. / Eine Welt Haus München e.V. / Bellevue di Monaco

 

__________________________________________________________________________________

PRESSESTIMMEN

 Preis der Leipziger Buchmesse 2022

»Eine runde Sache ist ein Schelmenstück. Wirklichkeit und Fiktion prallen darin aufeinander wie das Echte und das Gemachte. Dabei spielt Gardi ebenso kunstvoll wie dreist mit Lesegewohnheiten und Erwartungen an einen Roman, zumal an einen deutschsprachigen. (…) Dahinter lauert die bittere Frage, wie es einem Menschen überhaupt gelingen kann, seine eigene Sprache zu finden. Kurzum: Eine runde Sache ist ein großzügiger Roman von hoher sprachlicher Präzision.« (aus der Jurybegründung)

»Es ist sooo guuut geschrieben! … Ich kannte den Autor vorher nicht und nun muss ich sagen: Ich bin jetzt Tomer Gardi Fan!« (Ijoma Mangold, Lesenswert)

»Am Ende bleibt allein die Verblüffung, wie aus so vielen Ecken und Kanten eine derart fesselnde runde Sache werden kann.« (Judith Hoffmann, ORF)

»Ein vor Assoziationslust sprühendes Buch – und nicht zuletzt auch ausgesprochen unterhaltsam.« (Ulrich Noller, Deutschlandfunk)

»Anfangs wundert man sich über die Verschiedenheit, aber später erschließen sich die Parallelen: der Fremde, der die Heimat verlassen hat und nirgends richtig ankommt. Tomer Gardi fordert die Leser heraus. Es lohnt sich, sich diesen Themen zu stellen, vor allem auch der derzeit viel diskutierten Kolonialzeit.« (Lutz Balzer, Radio Schalom)

»Dieser verrückte Roman ist nicht zu fassen. Aber er weckt Fragen, die in uns schlummern.« (Cornelia Zetzsche, Bayern 2 Kulturwelt)

»Unterwegs sein, ob nun in den Sprachen, Zeiten oder Identitäten, heißt hier immer auch: unstet und unsicher sein. Das klingt nach einer plakativen Einsicht, nach einer Allerweltsphrase, die heutzutage in jeder Kolumne zu haben ist. In Gardis Prosa gewinnt sie an dringlichem Witz, auch an schelmischer Traurigkeit.« (Samuel Hamen, Deutschlandfunk)

»Tomer Gardi – ein Schriftsteller zwischen den Welten, der auch seine Figuren losschickt, auf die Suche nach einem Platz in der Welt. Was so leichtfüßig scheint, ist genial gestrickt. Ein sprudelnder, atemloser Roman, der die großen Fragen nach Identität und Heimat verhandelt.« (Juliane Bergmann, NDR)

»Lüge und Repräsentation, Lüge und Identität hängen in beiden Romanteilen eng zusammen. Insofern ist das hier wirklich „eine runde Sache“. (Der reale Autor) Tomer Gardi fragt in diesem Roman genau nach diesen Verbindungslinien, nach den subversiven Potentialen von Kunst, nach den Zusammenhängen von Lüge und Wahrheit, nach dem Schlachtfeld, zu dem Macht Kunst und Künstler macht.« (Kulturgeschwätz)

»Man kann getrost sagen, dass derzeit kein Autor die deutsche Literatur derart aufmischt … Sie werden laut lachen, zusammenschrecken, genießen und mitrennen, sobald der Autor Sie am Schlafittchen hat.« (Sophie Albers Ben Chamo, Jüdische Allgemeine)